„Writers write“

Ich habe keinen Schimmer, wer das mal gesagt hat – aber wie schlau diese Sprüche und Schreibregeln immer klingen, oder? Wie einfach. Manchmal dauert es bloß eine Weile, bis etwas Brauchbares entsteht; etwas, von dem man sich trauen würde, es seinen Helden zu zeigen; etwas von dem man tatsächlich möchte, dass der eigene Name draufsteht; etwas, das zumindest einem selbst etwas bedeutet.

Um die Zeit zu überbrücken, bis es bei mir wieder soweit ist, findest du hier Infos zu mir und meinen bisherigen Veröffentlichungen, eine Handvoll Texte und Videos sowie mehrere Stunden Musik und musikalisch unterlegte Hörspiele zum kostenlosen Download/Streaming.

Und ein paar nützliche Schreibregeln habe ich natürlich auch in petto.

1. Wenn du nicht wenigstens die Hälfte der Sachen schlecht findest, die du im Laufe der letzten X Jahre geschrieben hast, hast du dich nicht weiterentwickelt. Immer dran denken: Die Momente, in denen du dich schlecht findest, sind die Momente, in denen du besser wirst.

2. Verbring Zeit mit deinen Figuren, lern sie kennen – unterhalt dich mit ihnen über Belanglosigkeiten, die keine Rolle für den Roman spielen.

3. Man darf Klassiker der Weltliteratur scheiße finden.

4. Man darf dich scheiße finden.

5. Schreib nur dann betrunken, wenn du auch Speed im Haus hast.

6. Es gibt keine falsche Herangehensweise an einen Roman.

7. Lies Dialoge laut vor und spiel sie durch. Im Idealfall erkennt der Leser Figuren an ihrem Ton und ihrer Sprache, ohne dass du darauf hinweist, wer gerade spricht.

8. Eine Geschichte funktioniert, wenn du den Protagonisten ab einem gewissen Punkt nicht mehr denken oder sagen lassen musst, was in ihm vorgeht, weil der Leser ihn durch vorherige Szenen so gut kennengelernt hat, dass er es ohnehin weiß.

9. „Write what you know“ bedeutet nicht „Schreib dein Leben auf“, sondern „Arbeite mit deinen Erfahrungen“. Authentizität in der Literatur entsteht nicht dadurch, dass du Erlebnisse eins zu eins zu Papier bringst, sondern dadurch, dass die Entscheidungen der Figuren nachvollziehbar sind und Sinn ergeben – weil die Figuren authentisch sind.

10. Einfach schreiben ist nicht leicht.

11. Einzige mögliche Antwort auf Fragen wie „Warum schreiben Sie?“ oder „Woher kommen Ihre Ideen?“: Ich weiß es nicht und es interessiert mich auch nicht.

12. Schreib nicht des Geldes wegen – des Geldes wegen schreiben Kritiker.

13. Kommerzieller Erfolg ist kein Qualitätsmerkmal.

14. Verbarrikadier deine Geschichten nicht hinter Sprache. Versuch nicht, den Leser mit Sprache zu beeindrucken. Versuch stattdessen, als Autor zu verschwinden. Im Mittelpunkt stehen die Figuren.

15. Erbitte konstruktive Kritik nur von Menschen, die brutal ehrlich zu dir sind, dich und deine Texte aber grundsätzlich mögen. Menschen, die deine Texte generell nicht mögen, werden nicht versuchen, den Text an sich zu optimieren, sondern ihn nach ihrem Geschmack zu verändern.

16. Dass du Schriftsteller bist, erkennst du nicht daran, dass du Spaß am Schreiben hast, sondern daran, dass du weiterschreibst, auch wenn es dir total auf den Sack geht.

17. Lass dir nichts einreden.

 

Mit freundlicher Arroganz

Mirco Buchwitz.